Rico Loosli Administrator
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Adelboden ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Frutigen-Niedersimmental des Kantons Bern in der Schweiz.

 

 

Adelboden liegt im Westen des Berner Oberlands, am Ende des Engstligentals, das bei Frutigen ins Kandertal mündet. Adelboden liegt auf 1350 m ü. M., der höchste Punkt des Gemeindegebiets ist der Grossstrubel mit 3242 m ü. M. ; der tiefste Punkt ist im Engstligental auf 1045 m ü. M. Die Vegetation ist subalpin und alpin: die Hänge sind oft bewaldet, die Plateaus und Terrassen dienen als Alpweiden.

Der Hauptteil des Orts liegt auf einer nach Süden gerichteten Terrasse über dem Engstligental. Zur Gemeinde gehören aber auch die Bäuerten Ausserschwand, Boden, Gilbach, Hirzboden und Stigelschwand.

Die markantesten Berge sind Lohner (3048 m ü. M.), Tschingellochtighorn (2735 m ü. M.), Steghorn (3146 m ü. M.), Wildstrubel (3242 m ü. M.), Fitzer (2458 m ü. M.), Tschenten (2025 m ü. M.; mit Bergbahn) und Gsür (2708 m ü. M.).

Der heutige Gemeindename erscheint 1409 (im Thal Adelboden) und kommt wohl von der Pflanzenbezeichnung AdelgrasAlpenrispengras (Poa alpina)‘, dessen Vorderglied mit dem Gattungswort boden ‚tiefer gelegenes, flaches Land, Talgrund, Bergterrasse‘ verbunden wurde. Schon ab 1350 ist für die Ortschaft der Name Wald belegt, bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das Dorf auch Kilchschwand, Innerschwand oder (bis heute) einfach Schwand genannt, was auf die Lage in einer durch Rodung entstandenen Lichtung hinweist.

 

Die zu Adelboden gehörenden Alpen Engstligenalp und Silleren wurden im 13. Jahrhundert erstmals erwähnt. Die Bewohner des Engstligentals wurden als Waldleute bezeichnet. Die Adelbodner bauten im Jahr 1433 auf eigene Kosten eine Kirche und 56 Hausväter bürgten für das Gehalt des Pfarrers. Im 16. Jahrhundert schloss sich Adelboden der Reformation an, der katholische Pfarrer floh über den Hahnenmoospass ins weiterhin katholische Freiburgerland.

Bis ins zwanzigste Jahrhundert gab es in Adelboden keinen geschlossenen Dorfkern, das Dorf bestand aus Streusiedlungen in den Bäuerten Hirzboden, Bonderle, Boden, Stiegelschwand, Innerschwand (auf dem Gebiet des heutigen Dorfkerns) und Ausserschwand. Der einzige Weg nach Frutigen führte hoch oben auf der rechten Talseite entlang. Die kleinbäuerliche Bevölkerung lebte von Viehzucht und Milchwirtschaft und zog im Jahreslauf vom Tal auf die Alpen und zurück – noch in den 1920ern hatten die zwei reichsten Bauern von Adelboden je gerade acht Kühe im Stall. Ein häufiger sehr bescheidener Zusatzverdienst war das Anfertigen von Streichholzschachteln, woran die armen Familien einschliesslich Kinder bis spät in die Nacht arbeiteten.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts kam es durch Missernten und Tierseuchen zu grosser Not und in der Folge wanderten viele Adelbodner aus.

1873 wurde die erste Fremdenpension gebaut, das heutige Hotel Hari im Schlegeli. 1884 war die neue Zugangsstrasse entlang der Engstlige fertig, 1887 entstand das Hotel Wildstrubel und bald darauf weitere Hotels, zuerst nur für Sommerbetrieb. 1901 führte das Grandhotel als erstes eine Wintersaison ein, und in den folgenden Jahren führte der Tourismus zu einem markanten Anwachsen der Bevölkerung. In den 1930ern wurde die Seilbahn auf die Engstligenalp gebaut.